InfoForum 04/2025
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Vom Wissen zum Handeln: Nachhaltige Entwicklung gestalten
Weiterbildungs- und Beratungsanbieter als Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis

Nachhaltigkeit ist ein strategischer Ansatz und die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sowie die Resilienz gegenüber Krisen. Ökologisch, ökonomisch und sozial - diese drei Dimensionen bilden den Rahmen für verantwortungsvolles, nachhaltiges Handeln. Dabei gilt es, die Strategien zu verschränken und Zielkonflikte anzugehen. Z.B. können nachhaltige Lieferketten mit fairen Arbeitsbedingungen kurzfristig mehr Kosten verursachen, langfristig sind sie jedoch krisenfester und verlässlicher. Nachhaltig aufgestellte Unternehmen reagieren proaktiv auf gesellschaftliche und regulatorische Veränderungen (z. B. Klimaschutzgesetze, soziale Standards), nutzen Nachhaltigkeitsaspekte als Innovationsmotor (neue Produkte, Prozesse oder Geschäftsmodelle), setzen Ressourcen effizient ein und übernehmen soziale Verantwortung. Das sichert ihnen nicht nur Reputation und Vertrauen bei Kund*innen und Mitarbeitenden, sondern auch bei Investoren. Gleichzeitig erfordert dieser Wandel Know-how und Ressourcen – was gerade für kleine und mittlere Betriebe eine echte Herausforderung sein kann.
Schlüsselakteure Beratungs- und Weiterbildungsanbieter
Qualifizierung und Beratung helfen, praktikable Lösungen zu entwickeln und den Wandel Schritt für Schritt umzusetzen. Damit sind Weiterbildungs- und Beratungsanbieter zentrale Akteure, wenn es um die Gestaltung von nachhaltiger Entwicklung in Unternehmen geht: Sie nehmen immer häufiger Themen der nachhaltigen Entwicklung in ihr Portfolio auf. Nicht zuletzt aufgrund des Agenda Settings und regulatorischer Vorschriften durch die Politik in Deutschland und Europa wie Nachhaltigkeitsberichterstattung, Lieferkettengesetz oder Green bonds. Sie unterstützen, begleiten und qualifizieren Unternehmen. Sie stehen vor der Aufgabe, nachhaltige Entwicklung nicht nur zu vermitteln, sondern als strategische Zukunftskompetenz in Unternehmen zu verankern.
Attraktive Themen und Formate
Mehrere Projekte des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb), z.B. BBNE EcoNet. Nachhaltig im Beruf, die Zukunftszentren Süd und Berlin oder KARE haben daher Rahmenbedingungen und Erfolgskriterien ausgearbeitet, wie Beratungs- und Qualifizierungsangebote für Unternehmen sinnvoll und interessant sein können.
Klar ist: Nachhaltige Entwicklung umfasst soziale, ökonomische und ökologische Aspekte – und diese Vielfalt muss in der Beratung sichtbar und praxisnah vermittelt werden. Das Aufzeigen und Lösen von Zielkonflikten ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Statt Katastrophenrhetorik über schmelzende Polarkappen oder vermüllte Flüsse überzeugt ein emanzipatorischer Ansatz, der konkrete Vorteile für Unternehmen und Mitarbeitende aufzeigt. Wer in diesem Feld berät, braucht fundierte Expertise, Netzwerkkompetenz und eine strategische Positionierung auf dem Markt.
Thematisch relevante Angebote sind abhängig von Region, Branche, Unternehmen und vorhandenen Anknüpfungspunkten. Besonders attraktiv und wirksam sind Qualifizierungen für Unternehmen, die konkrete Prozesse wie Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz oder Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit wie Mitarbeiterbindung und körperliche/physische Gesundheit adressieren. Dabei sollten Qualifizierungsangebote auf die Größe und Situation von Betrieben eingehen, auf Bestehendem aufbauen, möglichst zum Gestalten anregen und die Umsetzung punktuell begleiten. So erhalten Formate wie Peer Learning, Lernen am Arbeitsplatz sowie Train-the-Trainer als Multiplikatoren im Betrieb erneute Relevanz.
Zielgerichtete Ansprache
Wer Unternehmen für das Thema Nachhaltigkeit gewinnen will, muss die richtigen Ansprechpartner finden, da sich die Zuständigkeiten dem inhaltlichen Fokus entsprechend unterscheiden können. Die ressourcenschonende Gestaltung von IT-Infrastrukturen, energieeffiziente Prozesse oder die Kostenreduktion durch digitale Prozesse obliegt in KMU oftmals der Verantwortung der IT-Leitung. Strategische Entscheidungen hingegen, wie die Umstellung auf erneuerbare Energien, Modernisierung der Arbeitsbedingungen oder Gesundheitsschutz werden häufig durch Geschäftsführung, Personalverantwortliche oder Nachhaltigkeitsbeauftragte getroffen. Grundsätzlich sollte jedoch die gesamte Belegschaft im Prozess mitgenommen und qualifiziert werden. Dies kann umfassend durch den Aufbau von Multiplikatoren im Betrieb gelingen, die die Übersetzung von Nachhaltiger Entwicklung in konkretes berufliches Handeln anregen und begleiten können.
Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis
Beratungs- und Weiterbildungsanbieter spielen eine zentrale Rolle, Nachhaltigkeit als Zukunftskompetenz in Unternehmen zu verankern. Sie sind Brückenbauer zwischen strategischen Zielen und betrieblicher Praxis.
Mit passgenauen Qualifizierungen befähigen sie Mitarbeitende, Nachhaltigkeit in ihrem Arbeitsalltag umzusetzen. Indem sie Formate wie Peer Learning, Train-the-Trainer oder praxisnahe Prozessbegleitung anbieten, schaffen sie Lernräume, in denen nachhaltige Entwicklung konkret erlebbar wird. So tragen sie entscheidend dazu bei, dass Nachhaltigkeit nicht nur verstanden, sondern auch gelebt wird – und Unternehmen zukunftsfähig bleiben.

