InfoForum 02/2025
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Editorial
Beratung, die ankommt – praxisnah und zielgerichtet

Beratung ist ein Schlüssel zur beruflichen Bildung – im Idealfall ermöglicht sie Orientierung, öffnet Perspektiven und unterstützt Menschen bei ihren individuellen Bildungs- und Berufswegen. Ob für Studienabbrecher*innen, Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund oder Unternehmen: Beratung hilft, Potenziale zu erkennen und Zukunft aktiv zu gestalten. Dabei ist uns als Forschungsinstitut wichtig, Beratungsangebote auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu entwickeln und ihre Qualität mittels Evaluationen zu sichern.
Mit Verständnis und Geduld Sprachbarrieren abbauen
Sprachsensible Beratung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt

Mit Händen und Füßen? Mit digitalen Hilfsmitteln? Mit viel Empathie? Wie gelingt Beratung von Arbeitslosen, wenn Beratene und Beratende über keine oder wenige gemeinsame sprachliche Mittel verfügen? Im Programm TANDEM Sachsen des Europäischen Sozialfonds Plus vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz machen Projektmitarbeitende in der psychosozialen und arbeitsmarktorientierenden Beratung vielfältige Erfahrungen in mehrsprachigen Konstellationen.
Mit frischer Energie in die berufliche Zukunft
Innovative Events & PR: Junge Menschen für die Beratung gewinnen

Lassen sich Studienzweifel mit Yoga einfach wegdehnen? Nein, aber Yoga kann bei einem Tabuthema als entspannter Türöffner dienen. Junge Menschen, die an ihrem Studium zweifeln oder es bereits abgebrochen haben, sind häufig nicht ausreichend über kostenfreie Beratungsangebote informiert. Viele haben zudem falsche Vorstellungen oder Vorurteile gegenüber einer Beratung. Hier setzt die Arbeit am Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) in Form des Projekts „Beratungsnetzwerk Queraufstieg – Vernetzt beraten zum Thema Studienabbruch in Berlin, Brandenburg, Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt“ an.
Potenziale aktivieren und Wege ebnen
Arbeitsorientierte Grundbildung als Brücke zu nachhaltiger Beschäftigung

Jonas arbeitet seit fünf Jahren als Hilfskraft in einem Logistikzentrum. Er träumt davon, Lagerleiter zu werden. Für seine aktuelle Tätigkeit reichen seine Grundkompetenzen aus. Als angehender Facharbeiter sollte er jedoch Fachtexte lesen und Mengenberechnungen fehlerfrei ausführen können. Samira lebt seit drei Jahren mit ihrer Familie in Deutschland. Sie ist arbeitslos und sucht eine Teilzeitstelle. In ihrem Herkunftsland Bangladesch hat sie als Näherin in einer Textilfabrik gearbeitet. Sie hat zwar keine Berufsausbildung, ist es aber gewohnt, genau zu arbeiten. Im Zuge der Transformation (Demographie, Digitalisierung, Dekarbonisierung, Deglobalisierung) suchen Unternehmen branchenübergreifend Beschäftigte mit entsprechenden Grund- und Zukunftskompetenzen. Menschen wie Jonas und Samira, die über geringe (Schrift-)Sprachkenntnisse und/oder andere geringe berufsbezogene Grundkompetenzen verfügen, haben es auf dem Arbeitsmarkt schwer. Aufgrund fehlender Voraussetzungen bleiben ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten und Qualifizierungswege verschlossen, obwohl sie über Potenzial verfügen und motiviert sind.
Zwischen Schutzstatus und beruflicher Integration
Erfahrungen aus der Anerkennungsberatung mit Geflüchteten aus der Ukraine

Seit dem Frühjahr 2022 hat die Aufnahme Geflüchteter aus der Ukraine neue Herausforderungen für die Anerkennungsberatung geschaffen. Durch den Aufenthaltstitel nach § 24 AufenthG erhalten sie schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt, Sprachkurse und Unterstützungsleistungen im Anerkennungsverfahren. Doch günstige Rahmenbedingungen garantieren nicht automatisch eine erfolgreiche Integration. Das vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) koordinierte Projekt Anerkennungsberatung in Bayern, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, reagiert mit bedarfsgerechten Angeboten auf diese Entwicklungen.
Weiterbildung stärken, Zukunft sichern: Bayerns Antwort auf den Fachkräftemangel
Über die Rolle der Weiterbildungsberatung für Unternehmen und Beschäftigte

In Zeiten des Fachkräftemangels setzen Unternehmen verstärkt auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Dabei werden alle Potenziale mitgedacht – von An- und Ungelernten bis hin zu frisch gebackenen Führungskräften. Eine gezielte Weiterbildung ermöglicht es, Mitarbeitende zu halten und weiterzuentwickeln. In der Weiterbildungslandschaft fällt es dabei häufig nicht leicht, den Überblick zu behalten. Eine gute Beratung bringt hier Vorteile. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales unterstützt daher im Rahmen des „Pakts für berufliche Weiterbildung" seit 2018 Unternehmen und Beschäftigte bei ihrer beruflichen Kompetenzentwicklung durch Weiterbildungsinitiatorinnen und -initiatoren (WBI).