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Weiterbildung stärken, Zukunft sichern: Bayerns Antwort auf den Fachkräftemangel

Über die Rolle der Weiterbildungsberatung für Unternehmen und Beschäftigte

In Zeiten des Fachkräftemangels setzen Unternehmen verstärkt auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Dabei werden alle Potenziale mitgedacht – von An- und Ungelernten bis hin zu frisch gebackenen Führungskräften. Eine gezielte Weiterbildung ermöglicht es, Mitarbeitende zu halten und weiterzuentwickeln. In der Weiterbildungslandschaft fällt es dabei häufig nicht leicht, den Überblick zu behalten. Eine gute Beratung bringt hier Vorteile. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales unterstützt daher im Rahmen des „Pakts für berufliche Weiterbildung" seit 2018 Unternehmen und Beschäftigte bei ihrer beruflichen Kompetenzentwicklung durch Weiterbildungsinitiatorinnen und -initiatoren (WBI).

Die Arbeit der WBI zielt darauf ab, den Zugang zu beruflicher Weiterbildung zu erleichtern, maßgeschneiderte Qualifizierungsangebote zu vermitteln und Fördermöglichkeiten aufzuzeigen. Die derzeit 32 WBI beraten branchenübergreifend, individuell, trägerneutral und kostenfrei in allen Regionen Bayerns.

Die Koordinationsstelle am f-bb: Vernetzung, Unterstützung und Qualitätssicherung für die WBI

Die WBI werden von einer bayernweiten Koordinationsstelle am Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gesteuert. Diese spielt eine zentrale Rolle in Bayerns Weiterbildungslandschaft: Sie vernetzt die 32 regionalen WBI, unterstützt ihre Arbeit und sorgt für eine kontinuierliche Qualitätssicherung. Regelmäßige Austauschtreffen und Workshops bieten den WBI die Gelegenheit, bewährte Praktiken zu teilen und sich über aktuelle Themen auszutauschen. Zudem gestaltet die Koordinationsstelle (WBI-K) ein Onboarding für neue WBI, informiert darin über Abläufe und Aufgaben der Akteure im Netzwerk und stellt Materialien für deren Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich der WBI-K am f-bb ist die überregionale Vernetzung mit relevanten Akteur*innen wie der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit und zahlreichen Bildungsträgern. Diese Kooperationen schaffen ein starkes Netzwerk, das sowohl Unternehmen als auch Beschäftigten zugutekommt und die Fachkräftesicherung in Bayern unterstützt.

Beratung für die Zukunft: Wie die WBI den Weiterbildungsbedarf in Bayern gezielt decken

Im letzten Förderzeitraum von 2022 bis 2024 führten die WBI über 3.100 Beratungsgespräche mit Unternehmen und mehr als 5.100 mit Beschäftigten durch, was den hohen Beratungsbedarf verdeutlicht. Doch wie läuft eine solche Beratung ab? Die WBI bieten maßgeschneiderte Beratung in verschiedenen Formaten an: Neben persönlichen Gesprächen vor Ort, bei denen die Berater*innen direkt auf die individuellen Bedürfnisse eingehen, bieten sie auch Inhouse-Beratungen an, die gezielt in Unternehmen durchgeführt werden. Für mehr Flexibilität wird zudem eine Online-Beratung angeboten, die den Zugang zu Beratung auch für Beschäftigte und Unternehmen ermöglicht, die nicht vor Ort oder außerhalb der regulären Arbeitszeiten Unterstützung suchen. Eine klassische Beratung umfasst vier Schritte:

In den vergangenen Jahren berieten die WBI überwiegend zu den Themen „Digitalisierung“, „Fachkräftesicherung und Qualifikation von Mitarbeitenden“, „Sprach- und Kommunikationskompetenzen“, „Management- und Führungskompetenzen“ sowie „Gesundheit und Resilienz am Arbeitsplatz“.

Trends erkennen – Fachkräfte sichern

Durch den stetigen Austausch mit Bildungsanbietern und Unternehmen ermitteln die WBI Trends und Qualifikationslücken auf dem bayerischen Arbeitsmarkt. Diese integrieren sie in ihre Beratungstätigkeit sowie in den Austausch im Netzwerk. Ein zentraler Bestandteil dieser Netzwerkarbeit sind die regelmäßig stattfindenden „Runden Tische Weiterbildung“ in den Regierungsbezirken Bayerns. Hier werden Akteure aus der regionalen Weiterbildungslandschaft vernetzt, darunter der Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit auf regionaler Ebene, Vertreter*innen der Initiative zur Fachkräftesicherung FKS+ und der Wirtschaftsförderungen sowie der Kammern. Ziel ist es, interdisziplinär über Angebote und Bedarfe in der Weiterbildung zu diskutieren. Diese Art der Vernetzung fördert die Zusammenarbeit und stärkt die Weiterbildungslandschaft in Bayern.

Aufgrund des weiterhin notwendigen Beratungsbedarfs im Bereich der Weiterbildung wurde das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales um weitere drei Jahre, von 2025 bis 2027, fortgesetzt. Denn die WBI leisten einen entscheidenden Beitrag zur Fachkräftesicherung und sind somit ein unverzichtbarer Bestandteil für die Sicherung der bayerischen Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit.