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Sozialpartner gestalten mit

Gute Praxis-Sammlung "Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern"

Projekte wie "AGEKO: Integriertes Trainingskonzept für selbstbestimmte, innovative und präventive Arbeitsgestaltungskompetenz in der Pflege", "GALA-Q", eine Qualifizierungsinitiative im Garten- und Landschaftsbau, oder "HOGALife" aus dem Bereich des Hotel- und Gaststättengewerbes haben eines gemeinsam: Sie wurden von den Sozialpartnern in der Umsetzung unterstützt. Dies ist das Alleinstellungsmerkmal der Initiative "Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern", welche zum September 2022 endete und mit dem neuen Schwerpunkt "Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten" fortgesetzt wird.

Die ESF-Sozialpartnerrichtlinie ist eine gemeinsame Initiative vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit den Sozialpartnern – der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Ziel ist es, die Anstrengungen der Sozialpartner und betrieblichen Akteure bei der Fachkräftesicherung und Anpassung an den demografischen Wandel zu unterstützen. Gefördert wird sie aus Mitteln des BMAS und des Europäischen Sozialfonds (ESF).

 Die fünf Handlungsfelder der Sozialpartnerrichtlinie :

  1. Aufbau von Personalentwicklungsstrukturen
  2. Aufbau von vernetzten Weiterbildungsstrukturen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
  3. Initiierung von Branchendialogen
  4. Stärkung der Handlungskompetenz betrieblicher Akteure zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern auch im Hinblick auf die Überwindung von Rollenstereotypen
  5. Entwicklung lebensphasenorientierter Arbeitszeitmodelle und Karrierewegplanungen

In den mehr als 170 geförderten Projekten der Initiative waren die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften auf unterschiedliche Art und Weise eingebunden. Bei den Projekten im Bereich Qualifizierung waren regionale oder branchenbezogene Sozialpartnervereinbarungen oder ein Tarifvertrag gefordert, bei den Vorhaben zum Thema Gleichstellung Interessenbekundungen (erstellt von Sozialpartnern oder bei Maßnahmen auf betrieblicher Ebene von Betriebspartnern). Die Sozialpartner unterstützten zum Beispiel dabei, Unternehmen für die Vorhaben zu gewinnen, wirkten als strategische Partner in Projektbeiräten mit und förderten den Transfer der Projektergebnisse. So wurden in den beteiligten Unternehmen aus verschiedensten Branchen Weiterbildungsbedarfe analysiert, Qualifizierungskonzepte entwickelt, Multiplikator*innen für Weiterbildung und Gleichstellung qualifiziert oder auch Work-Life-Balance-Konzepte sowie digitale Lernangebote entwickelt. „AGEKO“ unterstützte beispielsweise bei der Entwicklung von selbstbestimmten, innovativen und präventiven Arbeitsgestaltungskompetenzen in Pflegeberufen, „GALA-Q“ erprobte in Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus bedarfsgerechte Weiterbildungssysteme, welche anschließend von den Sozialpartnern mit umgesetzt wurden. Das Projekt „HOGALife“ in der Berliner Hotellerie und Gastronomie hat zahlreiche Unterstützungsangebote in Unternehmen identifiziert, wie Benefits zur Motivation und flexible Arbeitszeitmodelle. Alle Aktivitäten leisten einen Beitrag zur Fachkräftesicherung und tragen dazu bei, Kompetenzbedarfe und Entwicklungstrends in den Branchen zu erkennen.

Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) fungierte in Kooperation mit dem DGB Bildungswerk Bund e.V. als Regiestelle. Eine Aufgabe der Regiestelle war es, Gute Praxis-Beispiele im Rahmen der Initiative zu identifizieren. Eine Auswahl der vielfältigen Weiterbildungs- und Gleichstellungsprojekte der Initiative „Fachkräfte sichern“ finden Sie hier.