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230 Projekte in sechs Jahren

Fachtagung im Programm JOBSTARTER plus zieht Bilanz

Die Mission von JOBSTARTER plus: kleine und mittlere Unternehmen beim Thema Ausbildung unterstützen. Im Laufe der vergangenen sechs Jahre wurden im Rahmen des Programms 230 Projekte mit entsprechendem Fokus umgesetzt. Auf der JOBSTARTER Statuskonferenz Anfang Oktober gab es die Gelegenheit, im Beisein von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek Bilanz zu ziehen. Das Ergebnis: JOBSTARTER plus ist ein erfolgreiches Programm, das vielversprechende Ansätze und Konzepte hervorgebracht hat. Wie es gelingen kann, diese zu verstetigen und in die Breite zu tragen, war Gegenstand mehrerer Fachforen. Das am Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) angesiedelte JOBSTARTER Regionalbüro Süd war aktiv in die Vorbereitung und Moderation der Foren eingebunden, z. B. auch direkt vor Ort zu den Themen „Stereotypen und coole Typen: Chancengleichheit in der Berufsausbildung“ und „Nachhaltigkeit in der Berufsausbildung als Chance für KMU“. Zwei Themen, die künftig für Betriebe eine noch größere Rolle spielen werden.

Konsens herrschte darüber, dass eine an Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaftsweise für Betriebe viele positive Effekte haben kann. Dazu gehört einerseits ein betriebswirtschaftlicher Nutzen durch innovative Produkte und sinkenden Ressourcenverbrauch. Aber Unternehmen, die für Nachhaltigkeit bekannt sind, punkten auch im Wettbewerb um Fach- und Nachwuchskräfte. Zu beachten gilt es dabei, dass potenzielle zukünftige Azubis nicht auf Umweltschutz allein achten. Vielmehr spielen alle drei Ebenen der Nachhaltigkeit – die ökologische, die ökonomische und die soziale – eine große Rolle. Die Best-Practice Beispiele, die beim Forum vorgestellt wurden zeigen auf, dass es bereits viele Anknüpfungspunkte und Instrumente für die Ausbildung bzw. für Azubis gibt. Exemplarisch dafür stehen der Nachhaltigkeits-Navigator des Handwerks oder das Projekt Geschäftsmodell- und Kompetenzentwicklung für nachhaltiges Wirtschaften im Handel. Gute Ideen und gelungene Beispiele wurden auch im Forum zur Chancengleichheit in der Berufsausbildung vorgestellt. Die Initiative „klischeefrei“, in der auch das f-bb Mitglied ist, macht sich für eine klischeefreie Berufs- und Studienwahl stark und adressiert dabei beteiligte Akteure von der frühkindlichen Bildung bis in die Erwachsenenbildung.

In den anderen Foren wurde deutlich, wie vielfältig, bunt und kreativ die Herausforderungen durch JOBSTARTER plus angegangen wurden und welche Ideen künftig weiterverfolgt werden. So zum Beispiel im Forum II „Ausbildung 4.0 in KMU“: Im JOBSTARTER plus-Projekt „Cluster – KMU – Bildung 4.0“ wurde ein Roboter Azubi Battle initiiert, den sich die teilnehmenden Azubis auch im Rahmen der Zusatzqualifikation „Digitale Kompetenzen“ bei der IHK anerkennen lassen können. So gelang es, bei den Auszubildenden Begeisterung für das Thema zu entfachen und diese positive Stimmung in die Betriebe zu tragen. Das Angebot wird inzwischen an allen schwäbischen Berufsschulen angeboten und ist damit ein Beispiel für gelungenen Transfer.    

Das Programm JOBSTARTER plus wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Das JOBSTARTER Regionalbüro Süd ist bereits seit 2006 (damals im Rahmen von JOBSTARTER) am f-bb angesiedelt und begleitet seitdem Projekte in den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Dadurch bestehen Netzwerke in der Bildungslandschaft und mit zentralen Akteuren in den drei Bundesländern, fachliche Expertise für alle Themen rund um Ausbildung sowie eine antizipative Sicht auf zukünftige Themen.