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Spielerisch zur Smart Factory

KI-Planspiel ebnet Unternehmen den Weg zur Digitalisierung

Der Weg zur Digitalisierung oder Smart Factory ist steinig und kostenintensiv, denn die nötigen Voraussetzungen müssen in den meisten Unternehmen erst geschaffen werden. Dazu gehören unter anderem technologische Fähigkeiten und digitale Schlüsselqualifikationen, die bereits jetzt und in Zukunft bei (neuen) Mitarbeitenden vorausgesetzt werden. Allerdings fehlt bisher das nötige Know-how, um beispielsweise im Unternehmen eigene KI-Lösungen entwickeln und implementieren zu können, vor allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Die Investition in die Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden ist sinnvoll, allerdings beansprucht dies Zeit. Kurzfristig kann, um Ressourcen zu sparen, auf fertige KI-Lösungen zurückgegriffen werden, deren Implementierung einfach und vor allem schneller umsetzbar ist. Deshalb können sie eine gute Alternative zu eigenen KI-Lösungen darstellen.

Doch wie wählt man eine passende KI-Anwendung aus und implementiert sie? Und worauf muss man dabei achten? Wie wird die Belegschaft vorbereitet und mitgenommen? Antworten auf diese Fragen bietet das neue KI-Planspiel: In drei Spielphasen werden ausgewählte KI-Anwendungen getestet, miteinander verglichen und der Implementierungsprozess durchgespielt.

Das neu gebildete KI-Komitee des fiktiven Unternehmens Genaris, in dessen Rolle die Teilnehmenden schlüpfen, bekommt die Aufgabe, die erste KI-Anwendung zu implementieren. Dass die Teilnehmenden zunächst mehrere KI-Anwendungen ausprobieren können, schafft einen praxisnahen, niedrigschwelligen Zugang zum Thema KI, der auch Teilnehmer*innen ohne KI-Vorwissen abholt. So unterstützt Neuroflash beispielsweise beim Erstellen von Blog- oder Social Media-Beiträgen oder Attention Insight, eine KI-Anwendung, die Bereiche einer Webseite oder eines Designs, die Nutzer*innen besonders häufig ansehen, sichtbarmacht.

Bei der anschließenden Bewertung der Anwendungen unterstützt eine Matrix, die unterschiedliche Aspekte wie strategischer Wert, benötigtes Fachwissen und Risiko des Einsatzes der Anwendung, berücksichtigt. Diese Kriterien schaffen Transparenz beim Vergleich der KI-Anwendungen und zeigen zudem, welche Bereiche bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. In der dritten Phase wird schließlich der Implementierungsprozess inklusive der Herausforderungen, wie Unterschiede in der eigenen und der Start up-Firmenkultur zum Beispiel im Hinblick auf Arbeitsprozesse und -organisation, beleuchtet, die auftreten und die Umsetzung erschweren können. Auf diese Weise werden die Teilnehmenden sensibilisiert und auf mögliche Probleme vorbereitet, da sie im Planspiel auch Lösungsansätze erarbeiten.

Ziel des Planspiels ist, an KI interessierte Unternehmen über fertige KI-Lösungen und deren Implementierung aufzuklären. Dies kann die Entscheidung, ob auf eine solche KI-Anwendung zurückgegriffen werden soll, erleichtern und die Mitarbeitenden auf den bevorstehenden Prozess vorbereiten. Außerdem hilft das Planspiel, die Mitarbeitenden in das Digitalisierungsvorhaben einzubinden. Das schafft Akzeptanz, die schließlich auch den Erfolg positiv beeinflussen kann.

Das KI-Planspiel wurde im Rahmen des Projekts „Zukunftszentrum Süd“ entwickelt, welches durch das BMAS gefördert wird und das das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinsam mit den Projektpartnern Bildungswerk der Bayrischen Wirtschaft (bbw), Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft (biwe) und AppliedAI durchführt. Neben Beratungen bieten die Zukunftszentren auch verschiedene Weiterbildungsformate an, die wie das KI-Planspiel kostenlos sind und die sich speziell an KMU richten. Bei Interesse nutzen Sie das Kontaktformular auf der Webseite oder schreiben Sie direkt eine Mail an: kontakt@zukunftszentrum-sued.de.