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29.03.2019

f-bb setzt Zeichen für Berufsorientierung frei von Geschlechterklischees - Institut an Boys’Day 2019 beteiligt

Sebastian blickt konzentriert auf den Bildschirm und überlegt. Wie wird bei Präsentationen nochmal ein Aufzählungsstrich eingefügt? Er findet die richtige Tastenkombination und prüft die Anzeige. Ein paar Korrekturen hier und da und er ist mit seiner Liste zufrieden. Der 12-jährige Nürnberger sitzt diesen Donnerstag allerdings nicht in der Schule, sondern in einem Büro. Statt mit Mathe, Englisch und Deutsch beschäftigt er sich mit dem deutschen Aus- und Weiterbildungssystem. Er möchte sich informieren über die Tätigkeit in der Bildungsforschung und hat sich für das Boys’Day-Angebot des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) angemeldet.

Am Institut beträgt der Männeranteil beim wissenschaftlichen Personal 28 Prozent. Das entspricht in etwa dem Anteil männlicher Studenten in den Studiengängen Erziehungswissenschaften, Pädagogik, Psychologie, Soziale Arbeit und Soziologie. Diese Studiengänge haben viele der am f-bb tätigen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolviert. „Es scheint immer noch so zu sein, dass Geschlechterklischees die Entscheidung für ein Studienfach beeinflussen. Bei der Wahl des Studiums oder der Ausbildung sollte es aber allein auf Neigung, Talent und Interesse ankommen. Dafür möchten wir mit unserer Beteiligung am Boys‘Day ein Zeichen setzen“, sagen Dr. Matthias Kohl und Kristin Hecker, die jeweils eine Abteilung am f-bb-Standort Nürnberg leiten.

Der Boys'Day – Jungen-Zukunftstag ist ein bundesweiter Aktionstag zur Berufsorientierung und Lebensplanung für Jungen und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Er setzt Impulse auf dem Weg der individuellen Berufsfindung und zeigt spannende und vielfältige Perspektiven auf. Jungen ab Klasse 5 erhalten die Möglichkeit, Optionen ihrer beruflichen Zukunft zu erleben. Sie lernen Ausbildungen und Studienfächer kennen, die immer noch durch Geschlechterklischees geprägt sind. Dafür gehen Jungen ins Soziale, in Gesundheit und Pflege sowie in die Bildungsbranche oder in die Verwaltung. 

Sebastian, der gern an Präsentationen bastelt, hat alle Folien befüllt. Auch konnte er in andere Tätigkeitsbereiche von wissenschaftlichen Mitarbeitern am f-bb hineinschnuppern. „Forschen ist spannender und abwechslungsreicher als ich dachte. Mir gefällt das kreative Arbeiten mit digitalen Medien, und dass man seine gemeinsam im Team gewonnenen Ergebnisse später präsentieren kann“, meint der 12-jährige, der sich im Vorfeld wenig unter der Tätigkeit bei einem außeruniversitären Forschungsinstitut vorstellen konnte. Einen konkreten Berufswunsch hat er noch nicht. Durch die Teilnahme am Aktionstag fühlt er sich in seinem Arbeitsmarktwissen aber definitiv gestärkt. 

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