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Neuer Ansatz zur Förderung des Weiterbildungsengagements

In Sachsen-Anhalt wird eine Weiterbildungsagentur erprobt

Die Nationale Weiterbildungsstrategie verfolgt das Ziel, der Weiterbildungskultur einen Impuls zu geben. Diesem abstrakten Vorhaben näherzukommen, dafür sind verschiedene konkrete Maßnahmen in Planung oder Pilotierung. Dazu gehört auch die im Sommer 2021 gegründete Weiterbildungsagentur Sachsen-Anhalt.

Bei der Weiterbildungsagentur Sachsen-Anhalt handelt es sich um keine neue, eigenständige Einrichtung. Sie wird getragen vom am Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) ansässigen Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt, der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg und der Landesinitiative Fachkraft im Fokus. Ihr Wirkungskreis beschränkt sich zunächst auf den Landkreis Dessau-Roßlau. Unter dem Motto „Wir finden gemeinsam die beste Lösung für die Zukunft unserer Arbeitgeber und Beschäftigten in unserer Region“ beantwortet die Weiterbildungsagentur Fragen zu Fördermöglichkeiten rund um Qualifizierung von Beschäftigten, Qualifizierungsangeboten im Land und Personalentwicklung im Hinblick auf Digitalisierung.  

Weiterbildungsinteressierte profitieren vor allem davon, dass sie nicht mehr selbst auf die Suche nach Informationen gehen müssen, sondern die Weiterbildungsagentur als Anlaufstelle kontaktieren können. Diese bündelt hinter den Kulissen Informationen und stellt sie innerhalb von 48 Stunden zur Verfügung. Auch Weiterbildungsträger im Land haben von der Agentur einen Gewinn: So werden Bedarfe der Weiterbildungsinteressierten an die Trägerschaft zurückgespiegelt, woraufhin diese ihre Angebote inhaltlich und strukturell anpassen können.

Ein weiterer Benefit: Durch den Zusammenschluss der Partner unter dem Dach der Weiterbildungsagentur werden die im Land vorhandenen Angebote gebündelt und in ihrer Wirkung verstärkt. Das erhöht ihre Sichtbarkeit im Land und erleichtert Fachkräften die Suche nach passenden Kursen. Künftig wollen die Partner der Weiterbildungsagentur auch gemeinsam über bestehende Tools wie „NEW PLAN“, „BERUFENET“ und die „Stellen- und Fachkräftebörse“ informieren.

Bei der Weiterbildungsagentur, wie sie in Sachsen-Anhalt pilotiert wird, handelt es sich im Ergebnis um einen einfachen Ansatz, in dem großes Potenzial steckt. Ob das Konzept transferfähig ist, darüber wird mittelfristig mehr Klarheit herrschen. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt begrüßt den Vorschlag, die Dachmarke auf den Westen Sachsen-Anhalts auszuweiten.

Das Projekt „Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt“ wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert und vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt kofinanziert. Es wird durch das f-bb gemeinsam mit der Hochschule Harz, der Hochschule Merseburg und der Handwerkskammer Halle (Saale) durchgeführt.