Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des neuen zweijährigen Ausbildungsberufs Industrieelektriker/in

Seit Beginn des Ausbildungsjahres 2009 gibt es im Elektrobereich einen neuen Beruf: den/die Industrieelektriker/ in. Die Lehrzeit beträgt zwei Jahre. Das f-bb wurde von den Verbänden der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie BayME und VBM beauftragt, die Einführung des neuen Berufs wissenschaftlich zu begleiten und damit bayerische Betriebe bei der Implementierung des Industrieelektrikers zu unterstützen. Das f-bb hatte bereits im Vorfeld der Einführung des Berufs im Jahr 2007 gemeinsam mit bayerischen Unternehmen einen Qualifikationskatalog erarbeitet, der die Grundlage für den neuen Ausbildungsberuf bildete.

Der Hintergrund der Einführung des Industrieelektrikers lag in den Erkenntnissen neuerer Studien, die darauf hinweisen, dass unterhalb des Niveaus der 3,5-jährigen Elektroberufe eine Professionalisierung der Tätigkeiten erforderlich ist. Eine fundierte Ausbildung ist notwendig, um zu gewährleisten, dass die Mitarbeiter die geforderten Qualitätsstandards sicher beherrschen.

Die wissenschaftliche Begleitung führt neben quantitativ ausgerichteten Befragungen von Ausbildungsverantwortlichen und Auszubildenden Expertengespräche mit Ausbildern, Berufsschullehrern und Auszubildenden durch und organisiert regionale Arbeitskreise mit Betrieben. Über Fallstudien in den Ausbildungsbetrieben wird die Implementierung des Berufsbildes begleitet. Mögliche Friktionen können aufgefangen werden, indem rechtzeitig eventuell erforderliche Änderungen an Ablauf und Umsetzung der Ausbildung erkannt und vorgenommen werden können. 

Die Evaluation der Ausbildung im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung orientiert sich an folgenden Leitfragen:

  • Werden mit der Ausbildung zum Industrieelektriker die Ausbildungschancen von Jugendlichen mit niedrigeren Schulabschlüssen verbessert?

  • Werden mit der Ausbildung zum Industrieelektriker die betrieblichen Praxisanforderungen erfüllt? Durchlaufen die Jugendlichen die Ausbildung mit Erfolg? Entsprechen die Ausbildungsinhalte den Anforderungen der Betriebe in unterschiedlichen Einsatzfeldern?
  • Ist die Beschulung in den Ausbildungsjahren zufrieden stellend gelöst, wo besteht Nachbesserungsbedarf? Wie verläuft die Integration in den Berufsschulen?
  • Sind die Intentionen der Neuordnung in den Prüfungen umgesetzt?

Laufzeit

01.05.2009 - 31.12.2011

Publikationen

Zweijährige Ausbildungsberufe: Diskussion, Forschungsstand und Erkenntnisse am Beispiel des Maschinen- und Anlagenführers
Weber, H.

In: Lernen & Lehren - Zeitschrift der Bundesarbeitsgemeinschaften Elektrotechnik-Informatik und Metalltechnik, 96, S. 162-167

Ihre Ansprechpartnerin

Dr. Iris Pfeiffer
Telefon: +49 911 27779-24
E-Mail schreiben